Künstlerische Intervention
Den Dialyseplatz als Landschaft gestalten
Den Dialyseplatz als Landschaftsbild zu malen, lautete die Aufgabe, für die keine künstlerischen Vorkenntnisse notwendig waren. Als Anregungen dienten den Patienten die Gedanken und Wünsche, die ihnen während der Dialyse durch den Kopf gehen. Viele Patienten ließen sich davon inspirieren und entwickelten verschiedene Motive, wie z.B. Berge und Täler als Bild für das Auf und Ab im Leben, andere thematisierten Urlaubserinnerungen, Wünsche und Sehnsüchte. Diese Motive wurden teils selbstständig, teils unter Mithilfe der Kölner Künstlerin Meike Entenmann auf eine weiche DIN-A4-Druckplatte geritzt, eine Technik, die dem Linoldruck ähnelt.
Ob hellrot, kirschrot, verschiedene Blau- oder Gelbtöne – für den Druck konnten die Patienten ihre eigenen Farbvorlieben wählen. Anschließend wurden alle Werke auf ein gemeinsames, großes Blatt Papier gedruckt.
In einem zweiten Schritt wurden dann alle Teilnehmer aufgefordert, die einzelnen Bildelemente mit Formen, Begriffen oder Symbolen miteinander zu verbinden. So entstanden Übergänge zur jeweiligen „Nachbarlandschaft“. Dadurch entwickelten sich Gespräche zwischen Patienten, die während der Dialyse nebeneinander liegen. Eine gemeinsame Betrachtung der Werke in den Dialysezimmern bildete den Abschluss der Kultur-Visite. Die Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden über die kreative Abwechslung während der Dialyse und freuten sich über die Anregungen, die sie sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch in der Auseinandersetzung mit ihrem Dialysealltag bekommen haben. Indem die Bilder in den jeweiligen Behandlungsräumen eine längere Zeit zu besichtigen waren, sorgten sie für weiteren Gesprächsstoff unter den Patient:innen und Mitarbeitenden.